Rainbow’s End…

Palau

… nennen die Palauer (Palauaner? Palaunesen?) ihre Inseln. Dem kann voll und ganz zugestimmt werden, wenn man dabei berücksichtigt, dass zu einem anständigen Regenbogen immer auch ein guter Schluck Regen gehört. „Seit wir hier sind“, sagt Rick, „gab es keinen Tag, an dem es nicht geregnet hat.“ Das lässt doch hoffen für unseren knapp zweiwöchentlichen Aufenthalt im Paradies. Rick ist Tauchlehrer und lebt mit seiner Frau Lea seit einem halben Jahr am Ende des Regenbogens. Eineinhalb „muss“ er noch. Seinen Lieblingsschüler hat er, nebst Begleitung, eingeladen ihn hier zu besuchen.

Wie zum Beweis geht schon während unserer Landung auf dem Flughafen in Koror, der Hauptstadt von Palau, ein Guss runter, der sich gewaschen hat. Es wird nicht der letzte sein. Wir landen um 3:30, und ich beschließe, da wir beide leicht lädiert sind, den ersten Tag locker anzugehen und nicht sofort zu tauchen. Auch mein Liebster findet die Idee gut, und ich frage mich, ob das erste Alterungserscheinungen sind. Vor einem halben Jahr hätte er doch keinen Tag ausgesetzt?!?

Nach einem ausgiebigen Jet-lag-Mittagsschlaf machen wir uns gegen halb eins auf in Richtung Tauchbasis, welche nur einen kurzen vier-Minuten-Spaziergang von unserer Unterkunft entfernt liegt. Sobald wir den Schutz der Klimaanlage hinter uns lassen und aus dem Haus treten, fühlen wir uns wie frisch geduscht – nur nicht so frisch. Die Luft ist feucht, körperwarm und duftet nach etwas, das ein Werbetexter gut für einen neuen Weichspüler verwenden könnte. Die Tauchbasis liegt malerisch eingebettet in ein Industriegebiet, die Straßen werden allerdings gesäumt von Mango-, Papaya- und Sternfrucht-Bäumen, von Bananen-und Kokospalmen mal ganz zu schweigen. Schon nach zwanzig Metern hält neben uns ein Kleinbus. „Hey, wollt ihr zu Sam’s Tours? Ich kann euch mitnehmen!“ Weil wir so neugierig auf eigene erste Eindrücke sind, lehnen wir ab. Es bleibt allerdings so freundlich. Wie Rick uns später erklären wird, kommen wir zur Zeit in den Genuss des Palau-weiten ‚tourism-awareness-month‘. Und von freundlichen, hilfsbereiten Südsee-Insulanern. Das mit den Blumenketten haben sie mittlerweile drangegeben.

Die Basis selbst ist riesig, aber unglaublich gut organisiert. An dem eigenen Bootsanleger liegen acht Tauchboote vor Anker. Wir bekommen je eine Box mit unserem Namen um unsere Sachen zu verstauen und eine Trinkflasche. Wasser und Kaffee gibt es ständig für lau. Auch kann man sich jederzeit eine Flasche nehmen, um direkt in der Bucht abzutauchen. „Heute empfehle ich euch das aber nicht“, sagt Rick. „Am Montag wird die Basis geschrubbt. Da ist das Wasser in der Bucht ganz aufgewirbelt.“ Nicht nur geschrubbt wird ständig irgendetwas. Irgendwo hat bestimmt auch gerade jemand einen Pinsel in der Hand oder schraubt irgendwo dran herum. Das ist erstens notwend

ig, weil bei dieser Großwetterlage alles extrem schnell verrostet. Und zweitens großartig, denn die Anlage ist tip-top in Schuss!

Unsere Namen werden auf einer großen Tafel in die Spalte eines Bootes eingetragen, und wir dürfen uns aus einer Karte unseren Lunch aussuchen. Den ersten Tag beschließen wir mit einer großen Portion Vorfreude direkt nach dem Abendessen um viertel nach acht. Zeitverschiebung ist ein Ar€&#loch!

© 2012 Vera Wittenberg

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